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Grundsteuerreform: Was gilt es in 2022 zu beachten?

Eine neue Grundsteuerreform trudelt für das Jahr 2022 ein. Eigentümer und Vermieter müssen ihre Immobilie neu berechnen. Was die Grundsteuer eigentlich ist, warum es zu den Veränderungen kommt und was sich ändert, erfahren Sie hier. Außerdem: Die Grundsteuerreform ist für fast jedes Bundesland unterschiedlich – welche Fristen gelten und ab wann ändert sich tatsächlich was? Schönstadt Hausverwaltung in Berlin hält Sie auf dem Laufenden.
 

Was ist eine Grundsteuer?

Rund 15 Milliarden Euro nehmen die Gemeinden und Kommunen an den Grundsteuern ein. Diese setzt sich zusammen aus dem Wert einer Immobilie und dem des Grundstücks. Welche Werte wie berechnet werden, ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. Diese Abgabepflicht richtet sich nur an den tatsächlichen Eigentümer des Grundstücks. Sie kann auf etwaige vorhandene Mieter (auch anteilig) umgelegt werden.
 

Warum gibt es Änderungen?

Eben aufgrund dieser unterschiedlichen Berechnungen der Grundsteuer soll für die Zukunft ein einheitliches System eingeführt werden, nachdem die Grundsteuer berechnet wird. Die Differenz aus dem sogenannten Einheitswert soll damit revidiert werden. Im Westen wurde dieser Einheitswert im Jahre 1964 festgelegt, im Osten im Jahre 1935. Die Werte haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verschoben.

Grundsteuer: Was ändert sich 2022?

Ab dem 01.01.2022 soll nun eine Neubewertung der Grundsteuer erfolgen. Das bedeutet als Erstes mehr Aufwand für die Eigentümer. Grundsätzliche Positionen der Grundsteuer ändern sich allerdings nicht. Hebesätze und Grundsteuermesszahl sowie der Grundstückswert als Rechnungsgrundlage bleiben. Was sich ändert, ist die Ermittlung des Grundstückswertes. Der Bodenrichtwert und auch eine statistische Nettokaltmiete werden bei der Neuberechnung mit einbezogen. Zusammengefasst bedeutet das, dass diese Werte für die neue Grundsteuerreform gebraucht werden:
  • Alter des Gebäudes
  • Immobilienart
  • Die Grundstücksfläche
  • Der Bodenrichtwert
  • Monatliche Nettokaltmiete
  • Die Wohnfläche
Diese Werte müssen neu in Form einer elektronischen Abgabe eingepflegt werden.
 

Was bedeutet Grundsteuer C?

Die Grundsteuer „A“ für agrarische Nutzung sowie „B“ für bauliche Nutzung wird jetzt um „C“ erweitert. Kategorie C bedeutet unbebaute (aber baureife) Grundstücke. Die neue Kategorie wurde geschaffen, um die Eigentümer dazu zu bringen, die Fläche auch tatsächlich zu bebauen, um Wohnfläche zu schaffen. In der Vergangenheit stattgefundene Grundstücksspekulationen sollen damit vermieden werden.
 

Grundsteuer C in den Bundesländern

Dass in Deutschland jedes Bundesland mitunter seine eigenen Rezepte schreibt, ist bekannt – jedes Bundesland hat auch in diesem Fall eine unterschiedliche Herangehensweise. Eine Übersicht:
  • Baden-Württemberg: modifiziertes Bodenwertmodell
  • Bayern: Flächenmodell
  • Berlin:Bundesmodell
  • Brandenburg:Bundesmodell
  • Bremen:Bundesmodell
  • Hamburg:Wohnlagenmodell
  • Hessen: Flächen-Faktor-Modell
  • Mecklenburg-Vorpommern:Bundesmodell
  • Niedersachsen:Flächen-Lage-Modell
  • Nordrhein-Westfalen:Bundesmodell
  • Rheinland-Pfalz:Bundesmodell
  • Saarland:Bundesmodell mit Abweichungen
  • Sachsen-Anhalt: Bundesmodell
  • Sachsen: Bundesmodell mit Abweichungen
  • Schleswig-Holstein:Bundesmodell
  • Thüringen:Bundesmodell
 

Was müssen Vermieter tun?

Im Jahre 2022 sollten Vermieter und Eigentümer die neuen Daten über ELSTER bis spätestens 31.10.2022 übermittelt haben. Dieses Formular nennt sich „Erklärung zur Feststellung der Grundsteuerwerte“ und wird ab dem 01.07.2022 (voraussichtlich) verfügbar sein. Voraussichtlich Ende März soll hierzu eine Aufforderung öffentlich bekannt gegeben werden.
 

Wie teuer wird die neue Grundsteuerreform 2022?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, da die Grundsteuer für die jeweiligen Gemeinden aufkommensneutral sein soll. Eine unterschiedliche Besteuerung soll damit vermieden werden – auch, wenn die Bundesländer nach verschiedenen Kriterien urteilen. Dennoch, keine Panik, erst im Jahre 2025 könne sich die Höhen der Abgaben ändern. Denn erst ab da werden die neuen Berechnungen auf den Nebenkostenabrechnungen auftauchen.
 

Fazit

Tatsächlich ändern wird sich erst 2025 etwas – ab da an gilt die neue Grundsteuerreform und wird rechnerisch gültig. Unbedingt teurer wird sie nicht – das Ziel der neuen Reform ist, Ost und West anzugleichen. Dennoch: Eigentümer müssen jetzt handeln. Sie haben bis Sommer 2022 Zeit, die neuen Angaben in das ELSTER Programm einzupflegen. Dafür gibt es in ein paar Wochen einen neuen Bogen. Wer kein ELSTER hat, der kann die Angaben auch schriftlich einreichen.
 

Schönstadt Hausverwalter in Berlin

Haben Sie Fragen rund um das Thema Grundsteuerreform 2022? Schönstadt Hausverwaltung Berlin hilft Ihnen und Ihrer Immobilie, sich sicher auf Ihrem Grund und Boden zu bewegen. Machen Sie noch heute einen Termin und sprechen Sie uns gerne an – auch wenn es noch etwas dauert, bis die Grundsteuerreform tatsächlich greift.