Unser Blog.

Neuberechnung der Grundsteuer: das ändert sich für Vermieter

Die Neuberechnung der Grundsteuer im Fokus. Immobilieneigentum kostet regelmäßig Steuern – Grundsteuern, um genau zu sein. Wie viel Grundsteuer der jeweilige Eigentümer zahlen muss, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Die Hebesätze der Kommunen schwanken zwischen 200 und 900%. Für die Kommunen ist die Grundsteuer enorm wichtig, da sie 15 % ihrer Steuereinnahmen deckt. Ihre Schönstadt Hausverwaltung verschafft Ihnen einen Überblick über die Neuberechnung der Grundsteuer.

 

Was führte zur Gesetzesänderung?

Die Kommunen verdienen jährlich ungefähr 14 Millarden Euro mit Einnahmen aus der Grundsteuer. Im April 2018 erklärte das Bundesverfassungsgericht die bisherigen Erhebungen als verfassungswidrig. Die Richter kritisierten die völlig veralteten Einheitswerte, welche zum Teil noch aus Kriegszeiten stammen. Außerdem basierten die bisherigen Berechnungen auf alten Grundstückswerten, die auf Feststellungen aus den Jahren 1935 bzw.1964 beruhen.

Über ein Jahr berieten Experten aus dem Finanzministerium über eine Formel zur Neuberechnung der Grundsteuer, woraufhin Finanzminister Olaf Scholz seine Ergebnisse vorlegte.

Neuberechnung der Grundsteuer

Bei der neuen Grundsteuer handelt es sich um ein wertorientiertes Berechnungsmodell:

Grundstückswert*Steuermesszahl*kommunaler Hebesatz= die aufzuwendende Grundsteuer

Die Berechnung des Grundstückwerts setzt sich aus der jeweiligen Grundstücksfläche und dem Bodenrichtwert zusammen. Von dieser Summe müssen Eigentümer und Mieter einen Abzinsfaktor abziehen. Der Abzinsfaktor berechnet sich aus der Nettokaltmiete, sowie der Wohnfläche. Er wird für den Jahreszeitraum *12 genommen und mit den Umlagekosten multipliziert. Diese Kosten berücksichtigen wertmindernde und werterhöhende Faktoren, wie Größe und Ausstattung des Hauses.

Bei der Neuberechnung der Grundsteuer wurde die Steuermesszahl von Scholz als eine festgelegte Kennzahl definiert. Hierbei müssen Privateigentümer mit 0,34 Promille (0,00034) rechnen. Für Genossenschaften und Wohnungsgesellschaften liegt der Wert bei 25 Prozent.

Beim „Hebesatz“ handelt es sich um einen prozentualen Steuer-Aufschlag, den jede Gemeinde einzeln festlegt. In den meisten Regionen liegt der Hebesatz zwischen 200 % und 400 %.

Wann wird die Grundsteuer fällig?

Die neuen Grundsteuerbescheide sollen erstmals 2025 wirksam werden. Das heißt jedoch ebenso, dass die Hebesätze angepasst werden müssen.

Die Neuberechnung der Grundsteuer trifft Mieter wie Eigentümer stark. Viele Eigentümer und Mieter müssen durch die Reform mit extremen Mehrausgaben rechnen. Doch eigentlich hatte Scholz versprochen, dass die Grundsteuer keine stärkere Belastung mit sich bringt. Dafür ist es aber notwendig, dass die Kommunen zunächst ihre Hebesätze senken. Die Hebesätze werden regelmäßig in der kommunalen Haushaltssatzung für ein Haushaltsjahr festgelegt. Das heißt, sie können sich somit jedes Jahr ändern.

Der Haken an der Sache: Bundesfinanzminister Scholz hat dafür keine Handhabe und kann demnach die Kommunen nicht zwingen, ihre Hebesätze nach unten zu korrigieren. Lediglich ein schwacher Appel an die Kommunen war zu hören, mit der Bitte um Anpassung der Hebesätze. Doch viele finanzschwache Kommunen nutzen die Hebesätze, um ihre leeren Kassen zu füllen. Schlussendlich ist weiterhin offen, ob die persönliche Belastung durch die Neuberechnung der Grundsteuer gleichbleibt oder sinkt. Mieter und Eigentümer müssen sich also weiterhin in Geduld üben, bis mit Sicherheit feststeht, was auf sie zukommt.

Kritik an der neuen Grundsteuer

Der Grund: Nicht nur Millionen Menschen zahlen künftig mehr, sondern die Reform wird auch der Verwaltung hohe Kosten bescheren. Die Reform wird deshalb von Kritikern als sozialpolitischer und rechtlicher Irrweg bezeichnet.

Die Mehrkosten durch die Neuberechnung der Grundsteuer würden auf alle Fälle die deutschen Mieter tragen, denn die kommunale Steuer kann der Eigentümer derzeit über die Nebenkosten auf die Mieter umlegen.

Neuberechnung der Grundsteuer: welches Modell ist für die Bürger besser?

Welches Modell für die Neuberechnung der Grundsteuer besser ist, bleibt momentan unbeantwortet. Bei einem wertabhängigen Modell müssen alle unbebauten Grundstücke und Häuser regelmäßig neu bewertet werden. Das wäre allerdings ein enormer Aufwand und mit hohen Kosten für die Kommunen verbunden. Die Grundstückswerte und Mieten steigen so immer weiter, was automatisch die Grundsteuer in die Höhe treibt.

Doch auch das Flächenmodell hat Nachteile: So könnte für einen abgelegenen Hof mit mehreren Mieteinheiten genau so viel Grundsteuer anfallen, wie für ein großes Mehrfamilienhaus in einem renommierten Stadtteil oder wie für einen ganzen Straßenzug.

Schönstadt Hausverwaltung: Ihr Partner im Bereich Immobilienmanagement

Sie suchen nach einer kompetenten und zuverlässigen Hausverwaltung, die Ihnen die Verwaltungsaufgaben rund um Ihre Immobilie abnimmt? Ihre Schönstadt Hausverwaltung steht für unkomplizierten und ganzheitlichen Service von der Mieterauswahl bis hin zur Buchhaltung. Setzen Sie auf Experten!

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie unser Team gerne für ein unverbindliches Gespräch! Wir sind gerne für Sie da.

Die Angaben in diesem Artikel wurden mit großer Sorgfalt recherchiert.
Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der angegebenen Informationen können wir dennoch keine Haftung übernehmen.
Insbesondere ersetzen die Informationen keine qualifizierte Beratung durch einen Rechtsanwalt, Steuer- oder Förderungsberater.